Pixelschubsing

Hoffnung, Liebe und Freiheit

Viel Symbolik verbirgt sich in dieser New-York-Collage. Zwei große rote Statuen aus Buchstaben (sog. four-letter-words, aber keine unflĂ€tigen) gibt es in Manhattan: „Hope“ und „Love“. Sie sind ein beliebter Hintergrund fĂŒr Selfies und PortrĂ€ts. Links im Hope-Bild ist ein PĂ€rchen gerade beim Posieren fĂŒr ein Verlobungsshoot zu sehen (der Fotograf ist außerhalb des Bildes zugange).

Die zweite Skulptur widmet sich dem Thema „Liebe“, auch sie wird von fotografierenden Touristen belagert.

Ein New-York-Klassiker ist fĂŒr „Liberty“ oder die Freiheit zustĂ€ndig:

Die gelben Taxis nebst Zebrastreifen und FußgĂ€nger dĂŒrfen natĂŒrlich auch nicht fehlen:

Im weiteren Sinne hat der Breakdancer auch eine Art Aura von Freisein um sich, er balanciert aber freigestellt auf dem Hope-Schriftzug im Bild:

Und was wÀre eine Collage ohne den Time Square? Richtig, unvollstÀndig!

Alles zusammengemixt und – voilà – die Collage ist fertig.

Puppy Love

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass man im Urlaub ganz anders herumlĂ€uft als in der Heimatstadt auf dem Weg von A nach B, aber in New York, im Mai 2015, hĂ€tte ich fast an jeder Ecke Menschen gefunden, die sich mit mir zu einem Shoot verabredet hĂ€tten. Vielleicht schaffe ich es demnĂ€chst mal wieder in die Gegend und dann probiere ich es aus.

Auf den Path-Train wartend am World Trade Center Bahnhof war diese junge Frau namens Petra mit ihrem Welpen zu sehen, wahrscheinlich hatte sie ihn gerade vom ZĂŒchter abgeholt und ich zĂŒckte spontan die Kamera (die sowieso immer im Anschlag war) ob dieser liebevollen Szene. SpĂ€ter dann im Zug sprach ich beide an und fragte, ob es Ihnen recht sei, fotografiert zu werden. Beide reagierten sehr erfreut, posten bereitwillig und bekamen die Bilder per E-Mail zugeschickt.

Da ich mit Petras Freundin Sherri (links im Bild ganz unten verdeckt) auf Facebook befreundet bin, weiß ich, dass sie selber Fashion-Fotografin und sehr kreativ ist. Solche Begegnungen bereichern mein Leben und vielleicht treffen wir uns eines Tages in einem Studio wieder. Ausgemacht ist es bereits, aber jetzt trennen uns noch ein paar Tausend Meilen voneinander.

„Puppy Love“ ist eines meiner meist verkauften Bilder und im Pop-Art-Stil bearbeitet. Es besteht aus drei Fotos, die zusammenmontiert wurden. Das Motiv „Love“, eine riesige 3D-Skulptur nahe der 5th Avenue sowie ein Amtrak-Zug finden sich im Hintergrund. Die Farbe Rot wĂ€hlte ich, weil sie nun einmal unzertrennlich mit dem Begriff „Liebe“ verbunden ist.

Schwarz-weiß geht immer ;)

Böse Zungen raten: „Wenn ein Bild nichts geworden ist, mache es schwarz-weiß“. Ganz so einfach ist es natĂŒrlich nicht. Auch meine Überschrift ist ironisch gemeint. Ein schlechtes Bild kann auch nicht gerettet werden, wenn es in monochrom umwandelt wird. Dann wiederum gibt es Motive, die gerade durch ihre Farbigkeit wirken, z.B. ein Blumenstrauß. Aber ein Körnchen Wahrheit ist auch hier zu finden, viele Motive werden interessanter, wenn sie entsĂ€ttigt werden.

Was frĂŒher zu Zeiten von Negativ- und Diapositivfilm eine EinschrĂ€nkung war, weil Farbfilm entweder noch nicht vorhanden oder teuer war, ist heute oft ein Stilmittel, die Reduktion auf Graustufen nimmt den Farben die Vorherrschaft im Bild und arbeitet Strukturen und Formen heraus. Oftmals wirken die Motive dadurch ausdrucksvoller oder gar dramatisch (starker Kontrast spielt eine wichtige Rolle dabei).

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In meinem Urlaub Anfang MĂ€rz 2016 habe ich mit meiner Kompaktkamera aus der HĂŒfte heraus Bilder von orthodoxen Juden im Jerusalemer Bezirk MeÂŽa SheÂŽarim fotografiert. Ich hatte das natĂŒrlich vor dem Urlaub schon recherchiert. Es gibt große Schilder, die am Eingang des Viertels hĂ€ngen und warnen, sich in kurzen Hosen und Tops zu nĂ€hern. Also trug ich lange Hosen und lange Ärmel und eine Baseball Cap, um mich zu tarnen. Man ist also dort als Tourist nicht erwĂŒnscht und wird teilweise argwöhnisch beĂ€ugt. Deshalb wanderte ich wie gedankenverloren herum und nahm meine Kamera praktisch nie ans Auge. Ich hatte keine Ahnung, ob irgend ein Bild richtig fokussiert sein wĂŒrde. Aber wie man sieht, waren dann doch gelungene Aufnahmen dabei.

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Als ich eines der Fotos farbig in Facebook postete, schrieb jemand, dass es schwarz-weiß besser sei, da authentischer. Wahrscheinlich kommt diese Sichtweise daher, dass man diese Motive so gewohnt ist und deshalb so erwartet. Original ist die Welt natĂŒrlich in Farbe, Graustufen sind schon wieder eine Stufe hin zur Abstraktion. Gerade die bunten Plakate, Schaufenster und Autos lenken ab von den ĂŒberwiegend dunkel bekleideten MĂ€nnern und Frauen.

Die meisten meiner Bilder sind sonst eigentlich farbig, manche werden zunĂ€chst in schwarz-weiß umgewandelt, aber dann nachgetont, aber es gibt Situationen, in denen ich erleichtert bin, wenn ich die Farben verwerfen kann, z.B., wenn Hauttöne schwierig zu korrigieren sind. Das kommt meist bei ungĂŒnstigen Lichtsituationen zustande, wenn es zu dĂŒster war oder grĂŒnliche Leuchtröhren die Szenerie verfĂ€rbten.

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Die Faszination von Street Photography in schwarz-weiß ist bei mir jedoch ungebrochen, auch wenn ich nur im Urlaub dazu komme. Einer meiner Lieblingsfotografen, der ein Meister dieses Sujets ist, hat hier seinen Blog, Olivier Duong:

http://www.theinspiredeye.net/street-photography-blog/