40-jähriges Bühnenjubiläum fällt aus

2020 wäre es soweit gewesen und Werner Thieroff (Jahrgang 1961) hätte sein 40-jähriges Bühnenjubiläum im Casino in Bad Steben gefeiert. Dieses ist jedoch derzeit immer noch gesperrt, ihr wisst warum … Der Sänger und Gitarrist zerrt scherzhaft an den Türgriffen, ihm fehle tatsächlich das Performen, die Kommunikation mit dem Publikum in Wort und Musik. Zu gerne ist er Alleinunterhalter, Stimmungsmacher, manchmal auch mit Backup, nachdem er lange in Bands gespielt hatte. Vielleicht ist dem ein oder anderen die Gruppe „Pop nach 8“ noch ein Begriff. Doch dann entwickelte sich Werner in Richtung Minimalismus, zu einer direkteren und intensiveren Interaktion mit den Menschen, die seine Musik lieben.

Ich bin ein Star, lasst mich hier rein!

Er mache das nicht des Geldes wegen, es geht also wirklich primär um die Musik, die ihn vor 44 Jahren leidenschaftlich gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Mit 16 kaufte er sich gegen den Willen seiner Eltern eine Gitarre, auf der er dann viele Stunden am Tage klampfte, ohne zu wissen, wie man sie stimmt oder nach Noten spielt. Akkorde zeigten ihm andere. Immerhin ein Jahr später durfte er in der örtlichen CVJM-Band spielen, aber bald wollte er richtig rocken und ließ die christliche Musik hinter sich.

Ausblick in die Zukunft

Nach dem hehren Versuch, mit selbst geschriebenen Liedern in einer selbst gegründeten Band zu überzeugen, schloss er sich dann doch einer kommerziellen Coverband mit Tanzmusik an. Motorräder und Gitarren wollten finanziert werden. Sogar bundesweiter Erfolg als beste Coverband Deutschlands war ihm beschieden und bald stand die Entscheidung an, ob er sein Hobby zum alleinigen Broterwerb machen sollte.

Wer möchte da keine Gitarrenstunden nehmen?

Er scheute davor zurück und arbeitete parallel zu den Auftritten bis heute im Marketing und Eventmanagement einer Bank. Dies sei die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, meint er im Hinblick auf die leidenden Kollegen, die sich ob der coronabedingten Umsatzausfälle kaum über Wasser halten können.

An dem Ort, wo er im Umkreis von wenigen Hundert Metern die meisten Auftritte hatte (Lichtenberg)

Werner ist aber auch ein findiger Mensch, der neue Ideen austestet. Z.B. füllt er derzeit die Aufführungslücken mit Gitarrenstunden. Eine gute Sache in Zeiten von lockdowngeplagten Kindern und Jugendlichen, die sich so kreativ mit Musik und Singen beschäftigen können. Wie ich finde, die beste Beschäftigungstherapie.

Werner spielt den Blues …

Werner gibt also heute seine alte Liebe zur Musik an die nächsten Generationen weiter, bis er – so hofft er – wieder an sein altes Leben als Performer anknüpfen kann.

In diesem Podcast erfahrt ihr u.a., was seine Meinung zur momentanen Notlage ist und welche Strategien er zur Bewältigung einsetzt: